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Upcycling – Faunauge und die Nachhaltigkeit

Der Feind des Kleidungsstuecks - der Freund des Upcycling-Spezialisten- die Schere

Das Bewusstsein für Upcycling und Nachhaltigkeit innerhalb unserer Verbrauchergesellschaft steigt stetig. Nachdem große Fabriken bereits seit Jahrzehnten Material sammeln, um es neu zu verarbeiten, bahnt sich ein ähnlicher Prozess seinen Weg in heimische Haushalte. Findet ein alter Gegenstand in seiner ursprünglichen Bestimmung keine Verwendung mehr, wird er verändert und aufgewertet. Upcycling, eine Bewegung, die sicher jeder Tüftler:in ein Begriff ist. Auch Faunauge bedient sich dieses Trends und nutzt die Vorteile, die er mit sich bringt.

Stoffreste eignen sich für bunte Mützen
Stoffreste eignen sich für bunte Mützen

Ein Trend

Das sogenannte Upcycling, die Aufwertung von alten Materialien und Gegenständen entwickelte sich zusammen mit DIY zum absoluten Trend. Seit geraumer Zeit bietet beispielsweise die Internetplattform Etsy neben handgefertigten Unikaten, welche den Hauptteil der Marketingstrategie der Plattform darstellen, auch Do-It-Yourself-Anleitungen zu allerlei Handarbeiten an. Die Nachfrage nach selbst angefertigten Produkten nimmt zu. Die große Anzahl an Downloads von Anleitungen bestätigt ein weites Interesse bei Individualist:innen. Stricken und Co. sind wieder in. Doch Upcycling beinhaltet mehr als bloßes Selbstgestalten. Modedesigner suchen nach ausgedienten Kleidungsstücken, trennen die Nähte auf und kreieren völlig neue, ungeahnte und extravagante Couture.

Geister aus dem Kleiderschrank
Geister aus dem Kleiderschrank

Alte Sachen? Her damit!

Faunauge beteiligt sich ebenfalls an der aktuellen Upcycling-Bewegung. Zwar anfangs mehr aus einer Not heraus, aber schnell stellte sich heraus, dass dieser Weg durchaus nützliche Folgen mit sich bringt. Aus Mangel an geeigneten Stoffen, durchsuchte ich anfangs meinen eigenen Kleiderschrank nach abgelegten Shirts, Blusen und Hosen. Und siehe da: dort sind einige Schätze zu finden. Bald sprach sich herum, dass ich eine freudige Abnehmerin von abgetragenen Röcken, Hemden und Jacken bin. Manche Kolleg:innen und Freund:innen bringen mir ihre Sachen, um wieder klar Schiff im Schrank zu machen. Die Kleidungsstücke trenne ich auf, den Stoff zerschneide ich und setze sie zu kleinen Schmuckstücken in Form von Hütchen, Ansteckern oder auch japanischen Stoffblüten (Kanzashi) wieder zusammen.

Stoffarchiv nach dem Sortieren
Stoffarchiv nach dem Sortieren

Vorteile des Upcyclings

Neben der Schaffung von Platz im Schrank hat das Upcycling viele weitere Vorteile. Für Faunauge konnte ich so neben herkömmlichen, im Stoffladen gekauften Materialien kostenfrei weitere Stoffe erhalten. Es ist schon unglaublich, welche wunderschönen Muster ich so meinem Sortiment zufügen kann. Denn es wäre zu schade, wenn solch schöne Stoffe verschwinden würden. Daher kann ich auch schneller reagieren, wenn mich ein besonderer Kund:innenwunsch erreicht. Besonders praktisch ist es, wenn eine Kund:in ein eigenes Kleidungsstück umgearbeitet haben möchte. Durch alte Modelle und individuelle Präferenzen können die Kund:innen sicher sein, ganz besondere Stücke zu erhalten.

Des weiteren reduziert Upcycling Abfall unmittelbar. Oft trauen Menschen der Altkleidersammlung, die immer häufiger für Privatunternehmen missbraucht werden, nicht mehr. Die Kleidung würde weggeworfen werden, wenn sie keine andere Abnehmer:in fände. Falls nicht mehr das gesamte Teil brauchbar ist, kann ich dennoch einige Details oder wenig beanspruchte Stoffstellen nutzbar machen. Danach können die Reste immer noch entsorgt werden.

Aus alt mach neu!
Aus alt mach neu!

Upcycling schont Ressourcen

Für die Herstellung von Stoffen wird auch immer eine enorme Menge von Wasser verbraucht. Wenn diese Stoffe so lange wie möglich von Verbrauchern benutzt werden, wird auch der Wasserverbrauch etwas sinnvoller gehandhabt. Die Nutzbarmachung von scheinbar wertlosen Gegenständen und deren Kombination zu Entitäten mit völlig neuen Eigenschaften, Wirkungsweisen und Ergebnissen sind zum Trend geworden.

Mit Faunauge bin ich instinktiv auf diesen Trend aufgesprungen. Es macht Spaß, sich an Kleidungsstücken, die anderen Personen keine Dienste mehr erweisen, auszutoben und sie zu Schmuckstücken aufzuarbeiten. Mit dieser Art von Handhabung von Stoffen kann auch Faunauge seinen Beitrag zu einem verantwortungsvollerem Umgang mit Ressourcen leisten. Accessoires zu kreieren macht Spaß, Kosten werden gespart und die KundInnen bekommen außergewöhnliche Schmuckstücke. Drei auf einen Streich!

© Faunauge

Ein Gedanke zu „Upcycling – Faunauge und die Nachhaltigkeit

  1. […] Nikolaistraße vorbei. Oder wenn ein Teil wirklich nicht mehr tragbar ist, näht es einfach um! Upcycling ist super. So wird weniger weggeworfen und bekommt ein neues Leben! Probiert […]

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